Orthopädie

Die Orthopädie spielt eine zentrale Rolle in der Pferdemedizin. Verschiedene Faktoren können orthopädische Probleme bei Pferden verursachen. Die orthopädische Untersuchung stellt daher eine große Herausforderung dar.
Bei anspruchsvollen Lahmheiten, bei denen die Lokalisierung der Ursache(n) viel Zeit in Anspruch nimmt, ist manchmal ein Folgetermin für die weitere Untersuchung oder ggf. die gezielte Behandlung erforderlich.

STANDORT DER UNTERSUCHUNG
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Vor Ort im Stall (Hinweise in unserer Rubrik "Praxis" > "Praxisgebiet" bitte beachten) oder bei einem der Orthopädietage.
Die Orthopädietage finden in der Schmiede von Manuel Naber in 51580 Reichshof-Denklingen statt. Dort stehen wir montags zur interdisziplinären Arbeit an den Problemen Ihres Pferdes zur Verfügung. Eine Anmeldung ist erforderlich. Mehr Infos unter "Formulare&FAQ".

DIAGNOSTIK

‍Klinische orthopädische Untersuchung bzw. Lahmheitsuntersuchung
‍Die genaue Beurteilung des Pferdes in Ruhe und in Bewegung ist der wichtigste Bestandteil der orthopädischen Untersuchung. Detaillierte Palpation, Beugeproben und eventuelle Leitungsanästhesien (ggf. Gelenkanästhesien) werden eingesetzt, um die Ursache der Lahmheit zu lokalisieren. Je nach Fall wird das Pferd auch unter dem Reiter betrachtet.

Ganganalyseverfahren bzw. Videoanalyse
Wir verwenden die neueste Möglichkeit zur objektiven orthopädischen Gangbeurteilung bei Pferden mit Hilfe einer speziellen App für eine markerlose Bewegungsanalyse durch künstliche Intelligenz.
Sie ergänzt unsere orthopädische Untersuchung, indem sie feinste Asymmetrien im Gangbild erkennt und uns erlaubt, kleinste Verbesserungen der Bewegungsmuster nach der Therapie zu bewerten.

‍Röntgenologische Untersuchung
‍Diese Technik bietet eine gute Darstellung der Knochenstrukturen. Wir können auch Aufnahmen von Knochen in schwierigen Regionen wie dem Knie oder der Wirbelsäule anfertigen.
Seit 2024 ist unser zusätzliches, leistungsfähigeres und ebenfalls tragbares Gerät im Einsatz, das die Qualität der Bilder der Wirbelsäule weiter verbessert.
Lesen Sie mehr über unsere mobilen Geräte in unserer Rubrik "Praxis" > „Praxisausstattung“.

‍Ultraschalluntersuchung
‍Diese Diagnosemethode ist eine gute Gelegenheit, das Weichteilgewebe zu untersuchen. Man kann u. a. Verletzungen von Sehnen, Muskeln, Bändern und Gelenken deutlich sichtbar machen.
Die transkutane und transrektale Ultraschalluntersuchung des Kreuzdarmbeingelenks wird ebenfalls in unserer Praxis durchgeführt.
Lesen Sie mehr über unser mobiles Gerät in unserer Rubrik "Praxis" > „Praxisausstattung“.

Transrektale Untersuchung
Sie dient der Feststellung von Beckenasymmetrien und Schmerzen der Beckengürtelmuskulatur oder des Kreuzdarmbeingelenk-Bereichs.

‍3D-Darstellung
‍Damit Sie sich die Erkrankung von Ihrem Pferd besser vorstellen können, haben Sie die Möglichkeit sich die betroffenen anatomischen Strukturen vom Huf bis zum Karpalgelenk auf unserem Notebook in 3D anzuschauen.

Blutuntersuchung
Bei chronischen orthopädischen Erkrankungen mit längerem oder wiederholtem Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten ist sie Teil der regelmäßigen Check-ups.
Da Eierstockprobleme bei der Stute Unrittigkeit bzw. Lahmheit verursachen können, wird in besonderen Fällen eine Blutuntersuchung (Hormonanalyse) empfohlen. 
Bei der Differentialdiagnose von unspezifischen Symptomen kann eine Blutuntersuchung (Gentest) helfen, einige erbliche Krankheiten auszuschließen.

Weitere Diagnostik
Falls eine Szintigraphie, eine MRT- oder eine CT-Untersuchung nötig wird, überweisen wir in Pferdekliniken.

Durch die kollegiale Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Radiologen Dr. med. vet. MAHMOUD MAGEED ( Equipixel ) haben wir die Möglichkeit, seine fachliche Mitbeurteilung komplexer Spezialbefunde zu Rate zu ziehen.
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THERAPIE

‍Korrektur des Beschlages
‍oder Entscheidung über orthopädische Beschläge in Zusammenarbeit mit den zuständigen Hufschmieden/innen

Beachten Sie bitte, dass die Therapieoptionen aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei einigen Produkten manchmal eingeschränkt sein können. Wir beraten Sie gerne.

‍Therapie von Gelenkerkrankungen
‍Gelenkerkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen für Lahmheiten. Verschiedene Entzündungsphasen bis hin zur Arthrose treten häufig auf und bedürfen einer speziellen Behandlung. Wir bieten sowohl klassische Methoden wie die Injektion von Hyaluronsäure und entzündungshemmenden Medikamenten als auch neue regenerative Therapien (Substanzen, die vom Pferd selbst gewonnen werden) wie IRAP*, ACP*, Pro-Stride* oder A2M* an.
Bei Arthrosen schlagen wir eine Behandlung mit einem einzigartigen Hydrogel (Polyacrylamid- Hydrogel) vor. Ebenfalls beraten wir gerne über eine Therapie mit Pentosan, das zu den Glykosaminoglykane gehört und als knorpelschützendes Mittel zum Einsatz kommen kann.
Wir bieten die Behandlung von Erkrankungen des Kreuzdarmbeingelenks (ISG) durch Iliosakralgelenkinjektion(en) an.
Die gezielte Therapie von entzündeten oder arthritischen Facettengelenken der Halswirbelsäule unter Ultraschallkontrolle wird ebenfalls in unserer Praxis durchgeführt.

‍Therapie von Bänder-, Sehnen-, und Muskelerkrankungen
‍Die Sehnen und Bänder von Pferden sind hohen Belastungen ausgesetzt und daher besonders anfällig für Verletzungen. Die funktionelle Rehabilitation ist leider oft langwierig und kann leicht zu unerwünschten Narben führen. Daher bieten wir verschiedene Behandlungen an, um die Strukturen so weit wie möglich zu stabilisieren.
Diese beinhalten Injektionen um die Weichteile herum durch spezielle Hyaluronsäure-Injektionen und ultraschallgesteuerte Injektionen in das Gewebe, um die direkte Heilung zu fördern, wie ACP*-Therapie oder Stammzellentherapie oder Knochenmarkaspirationskonzentrat (BMAC*)-Therapie. Je nach Fall passen wir gemeinsam mit dem Besitzer ein Rehabilitationsprogramm an, um die Genesung zu optimieren.
Wir bieten die Behandlung der Kniescheibenbänder an.
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‍Chirurgische Therapie, Sehnenspaltung (Sehnensplitting)
‍Die betroffenen Sehnenabschnitte werden in Faserverlaufsrichtung aufgetrennt, um einen erneuten Reparaturzyklus zu fördern.
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‍Therapie von Rückenerkrankungen
‍Rückenprobleme sind ein wiederkehrendes Problem von Pferden, die zum Reiten eingesetzt werden. Wenn Symptome wie Schmerzen, Steifheit und Bewegungsunlust anhalten, liegt meistens ein grundlegendes Problem vor, das mit den Knochen, Bändern oder Gelenken zusammenhängt.
Diese Probleme führen zu einem Teufelskreis, weil das Pferd sich nicht mehr entspannen kann und immer unbeweglich bleibt. Daher muss zuerst die eigentliche Ursache behandelt werden. Oft ist eine Muskeltherapie als begleitende Maßnahme erforderlich.
Wir kombinieren konservative Behandlungen (Injektionen, tiefe Infiltration der langen Rückenmuskulatur, Mesotherapie) mit einer gezielten Rehabilitation (Anleitung zu Dehnübungen oder Erstellung eines Aufbauprogramms und ggf. Zusammenarbeit mit Reha-Zentren) und eventuell einer chiropraktischen Behandlung.
Lesen Sie mehr dazu in unserer Rubrik "Chiropraktik".

‍Therapie von Erkrankungen mit Beteiligung des Knochenstoffwechsels
‍Wir bieten die Bisphosphonat-Therapie an.   

‍Begleitend zur orthopädischen Therapie
Beratung über Zusatzfuttermittel


Unser Pferde Doc ist ISELP Mitglied (International Society of Equine Locomotor Pathology) und zertifizierter Chiropraktiker nach IAVC (International Academy of Veterinary Chiropractic). 


*ACP: Autologes Konditioniertes Plasma
*A2M: alpha-2-macroglobulin
*IRAP: Interleukin-Rezeptor Antagonist Protein Processing System
*BMAC: Bone Marrow Aspirate Concentrate
* Pro Stride-APS: Autologes Protein Serum
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