Nach der Erhebung der Anamnese, der Durchführung der klinischen Untersuchung (Palpation, Auskultation), eventuell der rektalen Untersuchung sowie der neurologischen Untersuchung stehen uns einige Geräte zur Verfügung, mit denen wir die inneren Organe untersuchen und eine genaue Diagnose stellen können.
In der Sportmedizin spielt bei der Untersuchung eines Leistungsabfalls ohne orthopädische Ursache die Endoskopie der Atemwege und des Magens eine wichtige Rolle.
Durch den angeschlossenen Monitor können die Pferdebesitzer/innen die Bilder sofort mitbetrachten.
Während der Untersuchung können Gewebeproben mit einer kleinen speziellen Biopsiezange entnommen und zur pathohistologischen Untersuchung geschickt werden.
Auf Wunsch werden die Bilder nach der Untersuchung per Email geschickt. Auch das Speichern auf einem USB-Stick ist möglich.
VORBEREITUNG auf die endoskopische Untersuchung
Die Untersuchung sollte an einem ruhigen, geschützten Ort im Stall stattfinden.
Diese Untersuchung erfordert vor Ort die Mithilfe des (der) Pferdebesitzers(in) und 1 weiteren Person sowie Hausstrom.
Planen Sie für die Behandlung etwa 1,5-2 Stunden ein.
BESONDERE VORBEREITUNG auf die Gastroskopie (Magenspiegelung)
Pferde, die gastroskopiert werden, sollten 18 Stunden vor der Untersuchung kein Futter und auch keine Einstreu mehr zu sich nehmen! Um dies zu gewährleisten, ist es sinnvoll, Ihrem Pferd einen Maulkorb anzuziehen. (Eine Fressbremse reicht nicht, es sei denn, sie kleben die Öffnung(en) am Boden des Maulstücks zu.) Oder Sie stellen Ihr Pferd für diesen Zeitraum in eine Box ohne Einstreu. Die Aufnahme von Wasser ist bis 2 Stunden vor der Gastroskopie erlaubt.
Nach der Untersuchung sollten Sie langsam wieder mit der Fütterung beginnen. Vorzugsweise alle 2 Stunden für die nächsten 6-8 Stunden empfehlen wir eine kleine Portion Heu (2-3 Handvoll) und eine kleine Portion Mash (2-3 Handvoll).
BRONCHOSKOPIE
Endoskopie der Atemwege
Viele Krankheiten können beim Pferd nicht durch Auskultation (Abhören) wahrgenommen werden. Die Auskultation ist eine der wichtigsten, aber auch eine der am meisten überschätzten Untersuchungsmethoden. Erst auf der Grundlage der endoskopischen Untersuchung wird festgestellt, dass sich hinter denselben Symptomen (z.B. Husten) verschiedene Befunde mit unterschiedlichen Schweregraden, Ursachen, Therapien und Prognosen verbergen.
Die diagnostische Standarduntersuchung ist die bronchoalveoläre Lavage (BAL, Sekretprobe), um die Art der Entzündungszellen in der Lunge bestimmen zu lassen.
Am Tag der Untersuchung und am Tag danach soll das Pferd nicht trainiert werden.
LUFTSACKENDOSKOPIE
Eventuell mit endoskopischer Entfernung von Eitersteinen aus den Luftsäcken, Luftsackspülungen
LARYNGOSKOPIE
Durch diese Untersuchung kann zum Beispiel ausgeschlossen werden, dass bei Ankaufsuntersuchungen eine Auffälligkeit (u. a. Kehlkopfpfeiffen/Kehlkopflähmung) vorliegt.
GASTROSKOPIE
Endoskopie des Verdauungstraktes (Rachen, Speiseröhre, Magen und Anfangsteil des Dünndarms)
Unter natürlichen Bedingungen verbringen Pferde mindestens 18 Stunden pro Tag mit Fressen. Die kontinuierliche Produktion ihres bikarbonatreichen Speichels führt zu einer Pufferwirkung auf die saure Magensekrete und ihr Magen ist nie ganz leer.
Im Gegensatz dazu erhält ein Pferd in Boxen- oder Paddockhaltung sein Futter fraktioniert, in zwei oder drei Portionen pro Tag. Diese Lebensbedingungen führen zu Magengeschwüren, die ein wichtiges Problem in der Pferdemedizin darstellen. Studien haben eine hohe Häufigkeit von Magengeschwüren bei allen Sport- und Freizeitpferden gezeigt.
Aktuell wird der Begriff Equine Gastric Ulcer Syndrome (EGUS) verwendet und umfasst zwei verschiedene Formen, je nachdem, welcher Teil des Magens betroffen ist
.
Die Gastroskopie ist die einzige zuverlässige Technik zur Diagnostik von Magengeschwüren und derer Lokalisation.
Diese Untersuchung ist umso wichtiger, wenn man bedenkt, dass es keine Korrelation zwischen den klinischen Symptomen und dem Schweregrad der beobachteten Läsionen gibt.
Da sich der Therapieplan je nach endoskopischem Befund unterscheidet, ist die Gastroskopie für die optimale Behandlung des Patienten unerlässlich.
ENDOSKOPIE
der anderen inneren Organe: z. B. Harnwege